-> Messe Boot in Düsseldorf vom 21. - 29.01.2012


                                              
   
   Wie auch in anderen Branchen haut man nicht jedes Jahr Neuheiten und technische
   Innovationen wie am Fließband heraus und so ist die diesjährige Boot geprägt von
   kleinen fast unsichtbaren Weiterentwicklungen ganz im Zeichen von Produktpflege und
   Qualitätssicherungen.

   Daneben ist die große Wirtschaftskrise in vielen Ländern, insbesondere in den Ländern,
   die aufgrund ihrer Lage ganz besonders vom Wassersport und Tourismus abhängig sind,
   immer noch nicht überstanden, so dass viele nur wenig Luft für Neuinvestitionen haben.
   Die Werbetrommel wird auf dem Bootsektor zwar ordentlich mit russischen Schrifttafeln
   und russischen Technikblättern gerührt, doch das Land der unversiegbaren Rohstoffreserven
   ist noch weit davon entfernt, dass jeder Einwohner auch in den entlegensten Wohngebieten
   mit im See des Luxus baden kann.

   Entsprechend menschenleer sind die Hallen unter der Woche, vor allem die, in denen sich
   die Anbieter luxuriöser Superjachten tummeln.
   
  

   Vielleicht liegt es aber auch einfach daran, dass dieser kleine hart umkämpfte Markt so
   angegraut, bieder und völlig spaßlos präsentiert wird.

   Es gibt unzählige Modelcontests, unzählige Fernsehshows, in denen das Model oder der Super-
   star des Jahrhunderts gesucht wird und gerade in Düsseldorf, der Stadt, die in Deutschland
   immer noch als Stadt der Mode und des Designs angesehen ist, könnten ein paar wenige
   Cooperationen neuen Flair, Spaß und gute Laune auf die Boot zaubern.

   Einzig Halle 3 scheint vom Besucherschwund verschont zu sein. Hier findet man auch unter der
   Woche Morgends um 10 Uhr in Deutschland schon volle menschenumtraubte Stände.

  

   Zwar verkrümeln sich die Hersteller von Tauchsportequipment immer mehr in die Mitte einer
   von Reiseunternehmen umrankten Standburg und versuchen mit kaum geschulten Mitarbeitern
   Fragen des interessierten Besuchers aus dem Weg zu gehen, um darüber hinweg zu täuschen,
   dass sie dieses Jahr nichts wirklich neues auf die Boot mitgebracht haben, doch einige wenige
   Hersteller trotzen dem Trend und präsentieren sich in altgewohnten Messeständen mit
   aufgeschlossenen, hilfsbereiten Mitarbeitern dem interessierten Besucher zugewandt.

  

   Allerdings findet man diese Stände nicht wirklich auf einfachem Weg, die Boot in Halle 3
   mausert sich mehr und mehr zur größten Tauchsportverkaufsmesse in Europa. Unzählige
   Verkaufsstände präsentieren ihre Lagerbestände der vergangenen Jahre und liefern sich
   Rabattschlachten auf hohem Niveau. Aktuelle Produkte sind natürlich auch dabei, aber
   Kleinteile, die online schon zu günstigen Preisen erhältlich sind, findet man mangels weiterer
   Rabattmöglichkeiten vergebens.

   In Halle 4 hat man angesichts des rückläufigen Bootsmarktes die freie Standfläche der
   Underwater Pixel World zur Verfügung gestellt. Neben flächenmäßig großzügigen Verkaufs-
   ständen namhafter UW-Foto und -Video Firmen

  

   findet man auch einen großen Bühnenbereich und kann an einer Vielzahl von Seminaren und
   Infoveranstaltungen kostenfrei teilnehmen.

  

   Wenn Sie also denken, dass Ihre UW-Fotoausrüstung schon komplett ist, hier kann schnell
   das Gegenteil bewiesen werden und der letzte Sparstrumpf fällt einer Plünderung zum Opfer,
   um die technischen Neuheiten und bahnbrechenden Innovationen nach Hause bringen zu
   können. 
   
   Neu im UW-Fotosegment sind beispielsweise UV-Lampen, die die Unterwasserwelt in ganz
   neuen beeindruckenden floureszierenden Farben präsentiert.

   Dank der rasanten Weiterentwicklung von LED-Lampen werden die notwendigen Lichtbringer
   der Tiefe immer kleiner und handlicher und stehen so auch dem immer währenden Problem
   des Gewichts des Urlaubsgepäcks positiv entgegen. Kleiner, leistungsstärker und leichter, kaum
   eine andere Firma wie GoPro in Verbindung mit LightMotion und Aquapixs, treiben es damit so
   radikal auf die Spitze. Genau das Richtige für die i-Generation, mit dickem Geldbeutel und
   dem Wunsch, mit einem Knopf fertig sein zu wollen. Für ambitionierte Fotografen und Filme-
   macher natürlich genau das Gegenteil von dem, was man sucht. Der Grundpreis ist schon
   ordentlich und wenn man das System mit allen erforderlichen Zusatzkomponenten (Licht,
   Weitwinkelport, Displayrückwand, Griffe, Lampenhalter, etc.) aufgebaut hat merkt man, dass
   man fürs gleiche Geld auch fast eine DSLR-Kamera mit Carbon-UW-Gehäuse hätte kaufen
   können. Weniger sieht zwar auf den erten Blick nach mehr aus, doch wie bei allen Modetrends
   muss man schon genau hinsehen, um das System, oder die Kamera zu finden, die einem alle
   eigenen Vorstellungen vom perfekten Unterwasserbild bietet.

  

   Angesichts der Tatsache, dass immer mehr Mobiltelefone Kleinbildkameras vom Markt
   verdrängen, hat Patima jetzt ein UW-Gehäuse für das iPhone 4S gebaut. Android Modelle
   werden sicher folgen.
   
   Der fortwährende Trend an Land, dass man sich beim Fotografieren nicht mehr mit der
   Technik und Bildkomposition auseinander setzten möchte, setzt sich also nach und nach auch
   in der UW-Fotografie fort.

   Erst vor ein paar Monaten habe ich mir die Unterwasserfotografie mit der Teilnahme am
   SSI-Specialty "Digitale Unterwasser Fotografie" bei den
Roger Divers in Rheinböllen näher
   gebracht und dort gelernt, dass man für gute Unterwasseraufnahmen Equipment benötigt,
   bei dem man alle Einstellungen manuell vornehmen kann. Spätestens jedoch auf der UW Pixle
   World musste ich erkennen, dass die Technik schneller ist, als Lehrbücher geschrieben werden
   können.
   Klar eine professionelle Ausrüstung verzeiht sicher eine Menge Anwenderfehler, doch die
   Unterwasserfotografie ist - wie die Fotografie an Land - schon lange kein Bereich mehr, mit
   dem sich ausschließlich Profis beschäftigen. Die Mobiltelefone haben das Bedürfniss der
   Menschen geformt, in jeder Lebenssituation ein Foto machen zu wollen. Auf ein professionelles
   Ergebnis kommt es dabei erstmal nicht an, da nicht jeder mit Fotos Geld verdienen möchte.
   Der Spaß, das Erlebte nicht nur in Worten, sondern auch in Bildern - ganz besonders in
   bewegten Bildern - seinen Freunden und Bekannten präsentieren zu können, reicht dabei völlig
   aus. Das haben die Firmen erkannt und so kann man mit vorprogrammierten Motiveinstellungen,
   die man ist fast jeder modernen Kamera findet, ohne eigene Blenden- und Zeitwahl ganz
   passable UW-Bilder schießen.

   Doch nach und nach kommt dann doch das Bedürfnis, aus den passablen Schnappschüssen
   besseres machen zu wollen. So hat es mich sehr erstaunt, dass weder Corel noch Adobe auf
   der UW Pixle World mit ihren Fotobearbeitungsprogrammen vertreten waren. Denn erst eine
   gezielte Bearbeitung eines Fotos macht aus einem Schnappschuß ein wahres Meisterwerk.

   Wie den meissten Herstellern wurden dieses Jahr auch den Tauchsportverbänden Messestände
   gebaut, die es ihnen ermöglichte sich einigeln und verstecken zu können. Aussen Tauchreisen,
   innen SSI. Bei einem derart geringen Platzangebot hat man da natürlich fast keine Möglichkeit
   seine Fragen gezielt vorbringen zu können.

  

   So bin ich dann selbstredent dort hängen geblieben, wo bsp. SSI den interressierten Besucher
   sehen will, bei den Tauchreiseveranstaltern.

   
Roger Tours beispielsweise bietet Tauchreisen (sowohl individuell als auch in Gruppen) an und
   bringt Sie bestens organisiert zu allen Tauchspots des Globus. Dabei stehen bei vielen Touren
   neben den örtlichen Tauchguides auch erfahrene Tauchlehrer zur Verfügung, die einem ein
   rundum sicheres Gefühl vermitteln und jede Tauchreise zu einem Erlebnis machen.
   
  

   Golden Dolphin hat 2011 die 43 Meter lange Superjacht "M/Y Scuba Scene" in Dienst gestellt
   und erweitert damit das Tauchsafari-Angebot um eine "kleine" luxuriöse Kostbarkeit.
   Das bisher sowieso schon rundum Sorglospaket steht damit noch mehr Gästen zur Verfügung,
   denn mit 26 Passagierplätzen ist sie derzeit eines der modernsten, größten und luxuriösesten
   Safariboot - zu erschwinglichen Preisen - im Roten Meer.

  

   Insgesamt bietet die Boot auch im Jahre 2012 360 Grad Wassersport, den man in diversen
   Hallen hautnah erleben kann. Und so findet man nicht überall nur angegraute und spaßlose
   Präsentationen. In Halle 1 bsp. steht in einem riesigen Pool ein Seilzug zur Verfügung,

  

   um seine Standsicherheit auf dem Board testen zu können. Aber auch der sehr große
   künstliche Flusslauf

  

   bietet ausreichend Gelegenheit, um eine ausgedehnte Kajaktour erleben zu können. Wem dass
   noch nicht Adrenalin genug ist, der sieht sich alles von oben an und nutzt den Hochseilgarten.

  
   
   In Halle 3 wurde neben dem bekannten Tauchturm noch ein zweiter fast doppelt so großer
   Tauchturm installiert, hier findet man neben einem kontinuierlich stattfindenden Animations-
   programm auch jederzeit die Möglichkeit zum Schnuppertauchen.

  

  

  

   In der Mitte der beiden Tauchtürme findet auf einer großen Bühne wechselnde Programme
   statt,

  

   mit Spiel und Spaß für Jung und Alt.

   Und wer's lieber ruhiger mag, der setzt sich einfach in Halle 1 in die Beach Bar und genießt den
   Ausblick auf das bunte Treiben.

  
   
   Die Branche zeigte sich - trotz leerer Hallen unter der Woche - zufrieden und sieht positiv
   in die Zukunft. Und so kann man auch 2012 sagen: nach der Boot ist vor der Boot.


   Nachfolgend noch ein paar Impressionen von der Boot 2012, vorbeischauen lohnt sich immer:

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

  

   
SHARKPROJECT ist auf der Boot 2012 wieder mit der MS-HAITANIC vertreten und bewirbt die
   neue mit
SSI gegründete Initiative "Mission Deep Blue".

  

  

   2012 geht es mit dem neuen
SSI-OCEAN-RANGER-BREVET mit 4 Missionen los.

   
Mission 1: Stopp Finning:
   Hier geht es um aktive Unterstützung der Stop-Finning-Alliance in Costa Rica mit dem Ziel,
   der Flossenmafia dort das Handwerk zu legen.

   
Mission 2: Schildkrötenschutz in Indonesien:
   Ziel ist es hier, den Schildkrötenhandel auf Bali – eine der Drehscheiben des internationalen
   Schildkrötentötens – zu unterbinden. Zu den Aktionen gehören Rangereinsätze zur Über-
   wachung der Brutgebiete und eine Reihe von Aufklärungskampagnen.

   
Mission 3: Schaffen von Meeresschutzgebieten:
   In dieser Mission geht es um nichts weniger als um die Schaffung des weltweit größten
   Meeresreservates in Ozeanien. Auf der schon erreichten positiven Grundlage wird die
   Mission Deep Blue Experten ausbilden, die als Meeresbotschafter die jeweiligen Regierungen
   beraten.

   
Mission 4: Schulmaterialien / Kinderaufklärung:
   Ziel hier: Schulen vornehmlich in Drittweltländern entsprechendes Schulmaterial für den
   Unterricht zur Verfügung stellen, das die Umweltproblematik und die Folgen für die Kinder
   zum Inhalt hat. Erste Stationen sind hier neben den deutsch- und englischsprachigen
   Ländern Costa Rica und Mosambik.


   
Wer sich als OCEAN RANGER bewerben will, kann das bei allen OCEAN-RANGER-STATIONEN
   der SSI-Tauchbasen, direkt bei SSI, oder auch direkt über die SHARKPROJECT-Website tun.


   
   Es geht nicht nur um den Hai, Schildkröten oder die Meere,
es geht um uns - den Menschen
   und darum, auf diesem wunderschönen blauen Planeten für uns und unsere Kinder ein dauer-
   haftes Zuhause zu schaffen und zu bewahren.
   
   
   
                       Text und Fotos
© by schindler production Januar 2012
            (
Ausgewiesene Warenzeichen und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern)