
Zugegeben einen ungünstigeren Zeitpunkt
für die Vernissage am 29.05.2010 hätte
Freya
Blösl
und Heidi Zier sich sicher nicht aussuchen können, denn gegen
eine so starke Fernsehkonkurenz wie das WM-Trainingsspiel der
Deutschen Elf gegen Ungarn und die grosse
Live-Übertragung vom
mit der hoffnungsvollsten deutschen Teilnehmerin Lena
Meyer-Landrut seit unser Land mit Nicole für ein bisschen Frieden
warb, fällt es schwer, interessierte
Kunstliebhaber in das idyllische Martin-Niemöller- Haus
am Fusse des Feldbergs nach Arnoldshain locken zu können. Vielleicht
lag es auch am Design des Flyers und der Plakate, welche in ihrem
minimalistischen Stil keine Möglichkeit
boten, den Kunstgenuss des Abends erahnen
zu können (mit schindler-production
wäre das nicht passiert)!

Und dabei hätten die beiden Künstlerinnen,
die extra aus dem Großraum Ulm angereist
waren, wirklich mehr Aufmerksamkeit und Publikum verdient, denn
der Abend war perfekt - bis in die Garderobe
der Künstlerinnen hinein - organisiert.

Für Freya Blösl ist es ein Abstecher
in die alte Heimat, in Frankfurt am Main geboren
und im Main-Taunus-Kreis aufgewachsen zog es die SAP- Organisationsprogrammiererin
ins Allgäu und seit über 10 Jahren in das Ulmer Umland.
Dort lernte Sie Ihre Künstlerkollegin Heidi Zier kennen, die sie
einlud, diese Ausstellung mit ihr gemeinsam
zu gestalten. Aus den unterschiedlichen Schwerpunkten der
künstlerischen Arbeit der beiden Künstlerinnen ergab sich schnell
der Name der Ausstellung "Contraposizione" da Freya
Blösl Bilder aus ihrer "weißen
Phase" präsentiert und Heidi Zier mit ihren kräftigen Farbspielen
ein eindeutiges Contra positioniert. Die
Kleiderwahl der Künstlerinnen fiel daher nicht
schwer und so konnten die Besucher der Vernissage sich schnell zurecht
finden.
Weiß
als Farbe ist so unbegreiflich wie Schwarz und doch ist Schwarz
die Farbe der Kreativen, die sich nicht
in eine Schublade zwängen lassen.
Im
Rahmen einer Auftragsarbeit wurde ich vor kurzem als Neukunde durch
eine Druckerei geführt, die mir voller
Stolz eine Druckmaschine präsentierte, die
tatsächlich weiß drucken kann. Für Graphiker und Werbedesigner ein
absoluter Seegen, wurden die weissen Stellen
doch bisher immer mit der Hintergrundfarbe
überdeckt, da weiß bisher nicht druckbar war, oder in der Sprache
der Graphiker mit C=0, M=0, Y=0, K=0 beschrieben wird.
Weiß also gleich nichts? Weiß = Null?
Mitnichten! Freya Blösl mischt unter anderem
Weiß mit Materialien aus dem Alltag
und so findet neben Gittermatte aus dem Baumarkt, einem Stück Gardine,
oder auch mal ein Haar vom letzten Kämmen
schnell den Weg in eines ihrer Kunstwerke.
Weiß mit Struktur - weiß mit Schatten = eine Million Möglichkeiten
weiß zu begreifen, zu ertasten und um sich
ein Bild machen zu können.
Wie ein
Geschenk ergab sich der Ausstellungsort für Freya Blösl, der einmal
nicht mit schnöden weissen Wänden daher
kam und so den Bildern den not- wendigen
Kontrast vom Hintergrund gibt.
Heidi
Zier dagegen versteht ihre Arbeit mit Farben nicht nur als Ausgleich
und Balancefindung für ihr eigenes Leben,
sondern sie nutzt sie, um die Schönheit
der Natur und ihren vielfältigen Erlebnissen und Empfingungen
Ausdruck zu verleihen. Die Speicherung der
Signale in bunt leuchtenden, dick fließenden
Farbrhythmen. Und ja, ihr Ziel, den Betrachter ihrer Werke bewußt
nicht an die Hand nehmen zu wollen, um Raum zur Selbstdeutung
und zum Selbsterleben geben zu können, geht
auf, so dass jeder Betrachter in Ihren
Werken nur das sieht, was er selbst darin sehen kann und möchte.
Cosi cosi (Bilder so oder so) ist daher
ein gelungenes Motto ihrer Werke!
Die
Ausstellung geht noch bis zum 11. Juli, wobei bereits im Rahmen
der Vernissage über eine Verlängerung
bis zum 08. August 2010 gesprochen wurde.
Sie haben also noch genügen Zeit die Ausstellung in ihr ganz per-
sönliches WM-Kontrastprogramm aufzunehmen.
Die Ausstellung ist Montags bis Samstags
von 8.00 - 19.00 Uhr und Sonntags von 8.00
- 15.00 Uhr geöffnet und lässt sich auch in einen sonnigen Wochenend-
ausflug in den Taunus integrieren. Am Empfang
des Martin-Niemöller-Hauses zeigt man
ihnen gerne den Weg zu den Kunstwerken.
Nachfolgend
ein paar Impressionen von der Vernissage, den Künstlerinnen
und von den Kunstwerken:





































Text und Fotos © by schindler production Mai
2010 (Ausgewiesene Warenzeichen
und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern Copyright
der gezeigten Kunstwerke by Freya Blösl und Heidi Zier)
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