
Auf
den Mittelstand fertig los:
Wie
schon wieder? Das war doch erst im letzten Jahr die große Hoffnung
der Branche.
Langsam
macht sich die Resignation breit, daß der Mittelstand nicht
so spontan - wie prognostiziert - auf die schönen
Werbeversprechen hereingefallen ist. Wer heute outsourced muß
sich morgen ernsthafte
Gedanken machen, wie man den Mitarbeitern den Frust über Outsourcingdienstleister
vertreibt,
um auch mit einem solchen Dienstleister noch genügend Motivation
den Mitarbeitern zuteil
werden zu lassen, damit man nicht übermorgen das Unternehmen schliessen
muss.
Der
Mittelstand lebt von engagierten Mitarbeitern, die sich mit
dem Thema IT nicht nur am Arbeitsplatz beschäftigen,
um so dem Unternehmen wertvolle Resourcen für das Tages- geschäft
zu erhalten. Die Motivation
dieser Mitarbeiter schwindet dramatisch, wenn man ihnen ein
Stück Verantwortung entzieht und
sich auf einen weit weg sitzenden Dienstleister einlässt, dessen
erstes Unternehmensziel "Gewinn"
bedeutet. Schuldzuweisungen, ja nicht die Verantwortung übernehmen
etc. sind hier an der Tagesordnung, um
den letzten Cent aus dem Vertrag quetschen zu können. Mal davon
abgesehen, daß Outsourcing immer
verbunden mit auf der Strecke bleibenden Arbeitsplätzen ist
- da der Dienstleister ja bei Angebotsabgabe
bereits genügend eigenes know how besitzen sollte - ist eine
Verbessung der IT-Landschaft oft erst nach einer
reichlichen Test- und Einführungsphase zu erzielen. Die Kosten
dazu hätten gereicht, um das eigene
Personal noch Jahre (auch ohne Arbeitsleistung) weiterbeschäftigen
zu können.
Drum
prüfe, wer sich ewig bindet, ob er nicht was besseres findet!
Eine
sinnvollere Alternative bietet sich im OUTPLACEMENT, da hier
das eigene Personal weiterhin seinen
Fokus auf die Ziele des eigenen Unternehmens richten kann.
Welche Alternative letztlich die bessere ist, muß jede Firma
für sich entscheiden, Erfahrungen anderer
Firmen kommen meisst nur sehr selten ans Tageslicht und was
man da zu höhren bekommt,
vermiest einem so richtig die gute Laune am outsourcen.
Nehmen
Sie sich also mal wieder Zeit für Ihre eigenen Mitarbeiter und
erkunden gemeinsam
den Dschungel der IT-Branche.

Die
Zukunft der Hardware:
  
Während
sich die Branche in Ihrer Denkweise von GROSSEN Unternehmen
auf MITTLERE und KLEINE umstellt, gehen die Hardwarebauer
noch einen Schritt weiter. Mini-PC's, Tablet-PC's, Handheld-PC's,
und Smartphones beherrschen die diesjährigen Ausstellungshallen.
Der
Weg bis zum vollwertigen implantierbaren Windowsrechner ist
zwar noch relativ weit, aber das Ziel scheint klar vor Augen
zu liegen. Warum auch nicht ? Die getreue Technologie- familie
lechst doch nur danach. Während man von Halle 1 bis
25 und ab Halle 27 in aller seelen Ruhe Produkte testen und
sich ausgiebig beraten lassen kann, hat man in Halle 26
und ein paar Aussenpavillons ernste Mühe, ein kleines Stück
vom Blick auf die edlen Minis der Telekommunikation erhaschen
zu können.
UMTS hier, UMTS da. Alle scheinen jetzt endlich
so weit zu sein, dass es mit dem Datendienst los gehen kann
und der geneigte Kunde würde sowieso lieber auf das tägl. Mittagessen
verzichten, um sich den teuren Spass leisten zu können.
Einige Anbieter stimmen die Kunden schon mal mit extrem abgemagerten
Models auf die neue Ernährungspolitik ein. Arme Datenjunkies.

Mal
ehrlich, seit der Markteinführung der Intel Pentium IV Prozessorfamilie
(bzw. AMD 2***+) hat sich am PC-Markt nichts
Wesentliches geändert. Die Gehäuse werden bunter und edlere Materialien
(bsp. Holz, Aluminium, Cyberbeleuchtung etc.) finden
Verwendung, aber so quantensprungmässig ist die letzten 3 Jahre
nichts passiert. OK, Spezialisten könnten jetzt eine Vielzahl
von Innovationen vortragen, die sieht aber nur der IT-Profi
und auch der merkt nur, ob ein PC 2 Takte schneller läuft oder
doppelt so viel Arbeits- und Grafikspeicher besitzt als
der, der Gestern aktuell war.
Angesichts
der gähnenden Leere an wichtigen Ständen, die die Arbeitsplätze
innerhalb der IT-Branche bedeuten, kann einem schon ein
wenig mulmig zu mute werden.
Die Miniaturisierung der
Hardware trägt zwar dem Kundenwunsch Rechnung, aber das Marktpotential
ist nicht das Gleiche, was die PC's in Zeiten erlebten,
als die ersten Supermarkt-PC's über das Kassenlaufband rollten. Geht
man dann auch noch mit kritischem Blick durch die Hallen und
entdeckt, dass Manager - die am eigenen Stand sog. Tablet-PC's
verkaufen wollen - selbst mit einer guten alten Faltkartonmappe
mit Papierinhalt durch die Gegend laufen, dann schrumpft
das Marktpotential eklatant ab, da genau diese Zielgruppe
ihr Geld für einen 3. und 4. PC im 2-Personen-Haushalt ausgeben
soll.

Die
Miniaturisierung ist daher nur ein kleiner Tropfen im Grossen
IT-Ozean.
Gegenteilig verhält es sich bei der Firma SWEDX. Im
Jahre 2002 war die Firma mit einem winzigen Stand zwischen
Mobiltelefonen vertreten. Holz setzt sich langsam durch und
so fand ich heute einen grossen, durchgestylten Präsentationsbereich
mit einer Vielzahl schöner Produkte, die einem das Arbeiten
(optisch) etwas angenehmer gestalten. Es scheint doch noch Hoffnung
zu geben.

Die
Zukunft des World Wide Web:

Häppchenweise
kleine Preise! Oder wie ich dem Kunden erklären
will, warum Internet soooo teuer ist.
Hat man vor
geraumer Zeit eine monatliche Pauschalgebühr gezahlt, um
ins Internet zu gelangen und alles machen zu können,
so entdecken die Provider nun das Werbemotto "Schnittchen".
OK, der Grundpreis ist geblieben und auch die Minutenpreise
schlagen ohne Flatrate nach wie vor zur Buche, aber alles
machen - können Sie nun nicht mehr. Da wären dann noch
€ 5,00 für ein paar mehr MB M@il-Speicher, € 3,00 für einen
sinnlosen Datendienst, € 8,00 für eine Infobörse,
€ 3,00 für die neuesten Bilder der Formel 1 und so weiter
und so weiter. Nichts ist unübersichtlicher geworden
als die Preispolitik der Internet- provider.
Ach ja,
Filme können Sie jetzt auch "online"
sehen. Dabei kostet der gleiche Film in der Videothek gerade
mal ein Bruchteil dessen, was einem das "T"
abknöpfen möchte. Es sind die Vorboten des digitalen Fernsehzeitalters,
welche den Weg zum ganzheitlichen Pay-TV ebenen soll. Und
wer will sich schon nachsagen lassen, dass er hinter
dem Mond (ich leb nicht online) lebt. Klevere Sache das
mit dem sanften Kundendruck über den Modetrend.
Was
am Ende übrig bleibt ? Ganz klar, Schulden bis zum abwinken,
Unerreichbarkeit, weil mit dem Fernsehanschluss auch
der Telefonanschluss abgestellt wird und eine Menge Lebens-
langeweile,
da ja das selbige nicht mehr "online" gelebt
werden kann.
Hoffen wir, dass die Psychologen sich
für den Fall der Fälle gewappnet haben und schon mal ein
paar Gesellschaftsspielekreise oder Abenteuererlebniswanderungen
im Sortiment haben.
Vor 3 Wochen nahm ich an einem
Erlebniswochenende für Eltern und Kinder eines Waldkinder-
gartens
teil. Das Tal war so abgeschnitten von der Umwelt, dass
alle Handy's (egal welchen Providers) stumm blieben
und
auch das Haus ohne TV-Empfang ausgestattet war. Merkwürdig,
Tagsüber gab es rund um das Haus eine Menge zu erleben,
es wurde bewusst mit den Kindern gespielt, und der Singkreis
ums Lagerfeuer machte wirklich allen Spass. Auch am 2.
Tag hatte noch niemand Online-Sehnsucht und alle waren sich
einig: Das machen wir bald wieder!
Die Menschheit
ist also doch noch vor dem "onlinewahn" zu retten.

Die
Zukunft der mobilen Datenfreiheit:

Alle
Weichen auf los doch "how are you UMTS"
?
In
Focus Nr. 8/2004 beschreit Vodovone-Chef Arun Sarin die "neue"
Technologie (4 Jahre alt, Dienstwagen
werden früher ausgetauscht und auch PC's haben eine weit aus
geringere Halbwertszeit) und will gar die ganze
Branche revolutionieren, als hätte er selbst diese Technik erfunden.
Mit
der Terminierung legt er sich auch gewaltig weit aus dem Fenster
(September 2004), dabei hat der
Konzern derzeit mehr als genügend Probleme, um die Kunden der
"alten" Technologie bei Laune (sprich
am Höhrer) zu halten. Immer öfter kann man in Vodafone-Filialen
beobachten, dass unsichere
Handy-User gerne auf den fest programmierten Vodafone-live-
Button
verzichten würden und sauer das
Ambiente verlassen, wenn sie nur ein "NEIN das geht nicht"
von den genervten Mitarbeiterinnen und
Mitarbeitern zu höhren bekommen. Denn mit dem neuen Handy aus
der Kategorie "live" hat man sich eine echte
Geldvernichtungsmaschine in die Tasche gekauft.
Ein
Handy ohne "live" bedeuten bei Vodafone dann solche
Geräte, mit denen man gerade noch so eine SMS
versenden kann, aber dann ist Schluss mit den innovativen Technikmonstern
im Scheckkartenformat. Wer
neue Technologie will, muß eins aus der "live"-Abteilung
nehmen, ob er will oder nicht. Das dieser Dienst
und Geldvernichter natürlich nicht gerade bei Eltern von handysüchtigen
Kindern Entzückungen
hervorbringt liegt klar auf der Hand.
Herr
Sarin, revolutionieren Sie ihr Unternehmen und versuchen Sie
erst im Anschluss an die gesamte Branche
zu denken.
Ich
habe mich im Jahre 1996 für die Rufnummer 0172 entschieden,
da damals das Unternehmen das
Rennpferd der Branche war. Heute ist der Gaul müde und wird
mehr und mehr zum lahmen Esel. Besonders,
wenn es um die schönen neuen Geräte geht, die man von den Handy- Herstellern
in grosser
Vielfalt gerade bei der Cebit vor Augen geführt bekommt. Vodafones
Marktstrategie lautet derzeit
eher "wir lassen unsere Kunden mal warten und warten und
warten, irgendwann nimmt der Kunde dann
so ein billiges Auslaufmodel und wir verdienen immer noch genug
Geld, um damit die UMTS-Technologie
finanzieren zu können". Andere Firmen der Branche haben
stets die neuesten Geräte
und vertrödeln die Zeit auch nicht damit, unnötige Portale dem
Kunden aufzwingen zu wollen. Die
Informationspolitik innerhalb des Unternehmens Vodafone lautet
leider auch so, dass ja keine Information erteilt wird. Egal
zu welchem Thema.
Herr
Sarin, Sie könnten Ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
auch rote Anstecker oder Umhänger
spendieren, auf denen "NEIN" oder "DAS KANN ICH
IHNEN NICHT SAGEN, DIE ZENTRALE SAGT MIR
JA AUCH NICHTS" steht. Dann wüsste der Kunde schon beim
betreten worauf er sich einlässt und müsste
nicht lange Schalterwarteschlangen in Kauf nehmen, weil es eine
Vielzahl von Kunden gibt, die ebenfalls
von der Informationspolitik mehr als begeistert sind.
Der
Kunde als Bittsteller, bei Vodafone ist das "LIVE".
So
musste ich auf mein letztes Handy (Samsung SGH-E710) mehr
als 2 Monate warten und wurde
von den "Kundenberatern" im vierzehntägigem
Abstand mit neuen Ausreden und Terminvorhersagen
abgespeist. Womit ich nicht gerechnet hatte, Vodafone waren
meine Beschwerden dann doch
nicht egal und entschuldigten sich mit einer Kulanzerstattung
bei der nächsten Telefonrechnung. Vielen
Dank dafür, aber das ist erst der Anfang auf dem Weg zu einer
Revolution. Vodafone sollte sein
Bestreben nicht damit verschwenden sein Geld in Expansionen
zu stecken, sondern die eigenen Mitarbeiter
schulen und informieren, damit die Kunden wieder eine Beratung
erhalten. Den Rest sollten sie
dazu verwenden, Datendienste
bezahlbarer und damit nutzbarer zu machen. Wenn man ein Video
aufnehmen will, dann kauft man sich eine
digitale Videokammera oder eine Digicam, mit der man (im 5 mpx-Format)
Videosequenzen weit aus besser
aufnehmen und per e-mail oder Internetseite kostengünstiger
verbreiten kann.
Machen
Sie also nicht sich selbst und Ihren Kunden etwas vor sondern
verlassen Sie Ihre Traumwelt - alle warten nur auf UMTS -. Ein
Mobiltelefon bleibt ein Telefon und die Mehrzahl der User wird
es "nur" zum telefonieren verwenden.
Allein
die Preisvorhersage wird UMTS zu einem Datendienst machen, den
der normale User finanziell nicht in Anspruch
nehmen kann (verschmäht er doch bereits heute das "live"-Portal
aufgrund der hohen Kosten).
UMTS wird daher zum Statussymbol in den Vorstandsetagen
als Beigabe zur Mercedes S-Klasse.
Dieses schwindend kleine Klientel reicht jedoch leider nicht
aus, um das
vereichelt teure Mobilfunkbaby
zum Kassenschlager werden zu lassen.

Text und Fotos ©
by
schindler production März 2004 (Ausgewiesene Warenzeichen und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern)
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