-> Mittelalterlich Phantasie Spectaculum vom 03. - 06.06.2010 in Kleinheubach bei Miltenberg


                           



   Eigentlich wollte ich es für dieses Jahr beim Besuch in Laubach bei Lich mit
   dem Mittelalterlich Phantasie Spectaculum bewendet lassen, doch ließ ich mich
   von Freunden, die 2009 bei der Gewandungspremierung in Lich teilgenommen
   und beim Termin in Laubach keine Zeit hatten, überreden und so fuhren wir
   am Samstag bei strahlendem Sonneschein nach Kleinheubach bei Miltenberg.

   Bei der Ankunft wurden wir für das Abstellen der Kutsche bereits um 3 schnöde
   Euronen weggelagert und dann mussten wir uns auf einen rd. ein kilometer langen
   Fußmarsch begeben. Da weiß man was Kreuzzug heisst und kann nachempfinden,
   warum manche Recken beim Einzug ins gelobte Land gar nicht mehr so bei Kräften
   waren und das erste Hosianna matt und ausgelaugt mit dem Leben bezahlten.

   Bei uns war es zwar nicht das Leben, aber für 2 Erwachse und ein Kind an der
   Eingangskasse um 30 der schnöden Euronen entrissen, fehlte dann doch das
   ein oder andere wichtige Eingeweide im Geldkatzerl, um noch ein paar Kleinode
   für die Gewandung erstehen zu können.

   Gut, die Saison für Gisbert Hillers Gefolgschaft war bisher gezeichnet vom
   schlechten Wetter (insbesondere in Hessen) doch auch der strahlendste
   Sonnenschein vermochte es nicht, die Zuschauer und Besucher in Schaaren
   in baiuwarische Gefilde strömen zu lassen.

   Doch dabei ist das Angebot - besonders das musikalische - mehr als den
   Eintrittspreis wert. Saltatio Mortis, Vermaledeyt, oder auch das künstlerische
   Angebot mit Dr. Bombastus und seinem neuen Mönch Leonardus (Rectus hatte
   er ja bereits ein paar Jahre zuvor an den Marktvogt Eduard von Sonnenberg
   verloren, der ihm vortan gestattet, sein Lustholz mehr gebrauchen zu dürfen),
   Forzarello, Bagatelli, oder Spiral Fire und den Fakir Rafftan, um nur ein paar
   zu nennen.

   Also genug Grund, um das Wochenende im schönen Löwensteiner Schlossgarten
   verbringen zu wollen.

   Doch wie auch in Laubach bereits beobachtet, fand man nur Stand an Stand
   unsortiert und wie Perlen an der Schnur aufgereiht vor. Wieder kein zu erkennen-
   des Konzept zwischen Markt, Bühne und Turnierplatz, keinen roten Faden, der
   es den Besuchern ermöglicht hätte, eine Reise ins Mittelalter und der Phantasie
   erleben zu können. Die Wucht der Werbeplakate mit großer weisser Schrift auf
   schwarzem Grund überdecken alle liebevoll gestalteten mittelalterlichen Markt-
   stände und Tavernen, obwohl das Drachenlogo als solches sehr gelungen ist,
   doch die Präsentation müsste sich besser in das Thema Mittelalter und Phatasie
   einfügen.
   Und auch der schwarze Porsche - über und über mit Aufklebern vom MPS bedeckt
   - trug neben der Plastiktoilettenburg (Stallungen) sein Unwesen bei, um ganz die
   Phantasie dieser märchenhaften Veranstaltung verlieren zu müssen. Schade,
   Schade, Schade.

   Werbung mit großen Plakaten und weit sichtbarer Schrift, sicher eine gute Sache,
   doch die hätte man ausserhalb der Veranstaltungsflächen positionieren müssen,
   um auch dem letzten Passanten in Aschaffenburg, Miltenberg und Umgebung die
   Möglichkeit geben zu können zu begreiffen, dass hier wirklich was los sein kann.

   Mit der Werbung für ein Fest auf dem Festgelände selbst ist es irgendwie wie mit
   der Nationalfahne eines deutschen Landstriches, der mit dem weissen Adler auf
   weissem Grund schier unverkennbar durchs naive Leben geht.
 
   Annyway oder wie man anderswo sagt. Und so ist es nicht verwunderlich, das
   nicht mal zur Halbzeit der Veranstaltungsreise durch deutsche Landen, bereits
   die ersten Marktstände mit Sonderangeboten oder gar Ausverkaufsplakaten den
   wenigen Besuchern begegnen müssen.

   Erst wenn sich die Sonne am Horizont verzogen, sich Dunkelheit um Schloss
   Löwenstein breit gemacht und die Sterne das fahle Mondlicht einrahmen,
   wird es endlich Mittelalterlich und Phantasie auf diesem Spectaculum!

   Die nächtliche Feuershow sucht wirklich lange und vergeblich ihres Gleichen.
   Riesige unzählige Feuersäulen steigen in den Nachthimmel empohr, tausende
   kleine Lämpchen und Kerzen flackern an den Ständen und Tavernen und auf
   der Bühne entfachen die Künstler noch einmal ein musikalisches und atem-
   beraubendes Traumspectacel.
   Das entschädigt, aber leider nur ein wenig, für den nüchternen Tag. 
   
   Nachfolgend ein paar Impressionen vom 05. Juni 2010:















































































Die Gesamt-Gewinner der Gewandungspremierung 2009 Jess und Janus



Die Siegerin der 2010er kleinheubacher Gewandungspremierung!

und die Preisverleihung der Gesamtsieger 2009














                           
 Text und Fotos © by schindler production Juni 2010
             (
Ausgewiesene Warenzeichen und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern)