-> 62. Internationale Automobilausstellung vom 13. - 23. September 2007 in Frankfurt am Main


                                           

Unter diesem neuen Motto startet am 13. September 2007 die 62. IAA in Frankfurt.

                  


Das Frankfurter Messegelände erwartet seine automobilen Gäste!


Innovationen im Automobil:



Breiter, tiefer, flacher, höher, runder, eckiger, Aerodynamik, Antriebstechnik, so wirklich was
Neues ist dieses Jahr leider nicht zu sehen.

Weltpremieren reduzieren sich auf sanfte Modellpflege und wirkliche Innovation kann man auf
der diesjährigen IAA nicht spüren.

Ist die Automobilindustrie bereit für eine Pause, weil wirklich Neues - wie auf dem Stand der
Marke mit dem Stern - so groß demonstriert, lange nicht kaufbar und erst recht nicht bezahl-
bar sein wird?

Aus der Zukunft - die MB Sciencefiction Spielzeugkiste  Kampfjet der Strasse - LM Reventon

Die IAA ist geprägt vom augenscheinlichen Ende der Ölindustrie, überall wird zum Sparen,
zum Verbrauch reduzieren und zum Schonen der Umwelt aufgerufen. An jedem Auto findet
man das von der EU verordnete Schild über Verbrauch, CO2 Emission, etc. und trägt so zur
gemeinen Reduzierung des Fahrspasses bei.

Auch so Überhammer für 1 Mio EUR und 340 km/h Endgeschwindigkeit wie der Lamborghini
Reventon täuschen nicht darüber hinweg, dass Innovation nicht mehr an Endgeschwindigkeit,
Prestige und Luxusausstattung zu messen sein wird.

Hybridtechnologie ist nach wie vor auf den heutigen Strassen nur bedingt zu bewegen,
lediglich in einigen wenigen Fahrzeugen findet man diese Technologie, die jedoch einfach
zu teuer sind, um sie einem breiten Publikum schmackhaft machen zu können.

Auch wenn es in den östlichen Ländern langsam aufwärts geht, weil konsequentes
Outsourcing von Produktionsbetrieben in diese Länder dafür sorgte, dass hierzulande
die Mittelschicht verschwindet, die bisher auf dem heimischen Markt immerhin noch
zum Kauf einer E-Klasse oder der A4 Modellreihe gut war, so braucht es doch
noch einige Zeit, bis sich unsere Mittelschicht ganz in die östlichen Länder verteilt
hat, um diesem Marktsegment wieder höhere Zulassungszahlen zu bereiten.

Haben das die Manager der grossen Konzerne wirklich so gewollt, reicht es uns aus,
dass ein paar wenige Oligarchen lieber ihr Geld im Westen ausgeben und von Zeit zu Zeit
eine Luxusjacht bestellen, um die Menschen unseres Landes satt zu bekommen?

"Zeit dass sich was dreht" sang einst ein großer Künstler,
und das sollte eigentlich auch das Motto für die nächste IAA werden.

Die grosse Koalition wurde bei der letzten Wahl nur desshalb gefordert, damit in unserem
Land parteilicher Kindergarten durch volkwirtschaftliche Denkweise ersetzt wird,
um Förderprogramme zu initiieren, die sowohl dem Geldbeuteln der Bürger, als auch
der Umwelt zu Gute kommt.

Wo bleibt also die Hybridtechnologie zum Nachrüsten für alle Autos (egal ob Kleinwagen
oder Luxuskarosse), wo bleibt die automobile lebenslange Steuerbefreiung für
Fahrzeuge ohne Emission und wann fängt die Autoindustrie an, sich zu bewegen???

Wenn in Dubai schon an das Ende der Ölförderung gedacht wird und man dort auf
Ferienburgen und Solarstrominseln hinarbeitet, dann sollte die europäische
Automobilindustrie endlich aufwachen und nicht mehr dem Traum von ölfressenden
PS-Monstern hinterhertrauern!

 



Fazit: Die Innovation hat ein Hüngerchen und wartet auf das allzu sehnsüchtig erwartete Becherchen der grossen Koalition!


Das Problem mit dem Verbrauch im Automobil:



Bluetec, Efficient-Dynamics, E-Flex, F-Cell, eco-power. Vernunft jetzt aufregend - auf dem
Weg zum emissionsfreien Fahren!

Ja die nun zwingend aufzustellenden Informationstafeln sorgen dafür, dass sich auch
motorentechnisch so einiges im stillen Kämmerlein entwickelt.

                              

Doch will einem der Sinn solcher Tafeln angesichts des Hinweises auf 340 g/km CO2
Emission und einem durchschnittlichen Verbrauch von 14,3 l/100 km nicht recht ins
Bewusstsein kommen. Oder machen Sie sich darüber Gedanken, dass wenn Sie Ihr
ausgestossenes CO2 auf einem Anhänger hinter sich sammel müßten, schon nach
10.000 km 3,4 Tonnen auf dem Hänger hätten? Wie gut, dass Sie einen S600 fahren,
der kann wenigstens so ein Gewicht mühelos ziehen! Und was sind schon 10.000 km bei
einer ständig im Einsatz befindlichen Businesslimousine.

Brenstoffzellentechnologie der 4. Generation reift - wie die erste bis dritte - nur
langsam in den Versuchslaboren der Automobilhersteller und bleibt den Verbrauchern
auch dieses Jahr nur als unerschwingliche Conzeption für eine bessere Zukunft vor Augen.

 

Auch die schönen blauen (oder weissblauen) Autostrasse zeigen leider keine wirklichen
Meilensteine auf dem Weg zu einer emissionsfreien Autozukunft. Da nützt es hierzulande
auch nichts, wenn ich mir einen serienmäßigen Ford kaufen kann, der mit Bioethanol fahren
könnte, wenn ich weit und breit keine Tankstelle finde, an der ich das bekomme. Wann ist
es auch unserem Geldbeutel beschieden, in den Genuss günstigerer Kraftstoffe kommen zu
dürfen, oder bleibt uns wirklich nur die Auswanderung nach Skandinavien?

                  

Auch mein Geldbeutel würde gerne "the difference feelen", auch wenn der Herr auf dem Bild
nicht wirklich den Unterschied unter der Motorhaube finden kann.

Das Erdgasmobil hat sich zumindest langsam in Deutschland etabliert und fängt an, bei den
Zulassungszahlen zu punkten. Erdgas ist angesichts der Kopplung an den Ölpreis zwar keine
wirkliche Alternative, aber zumindes gibt es einem ein gutes Gefühl, was anderes als Benzin
beim Fahren verbrannt zu haben.

                 

Wo bleiben also die neuen Technologien, die uns dieses Jahr leider wieder nur als Conzept
für eine bessere Zukunft vor Augen geführt werden?

 
 
                  


Fazit: Es ist ein langsamer und steiniger Weg zum Aufbruch in eine nahe Zukunft, die über
das Schicksal der Menschheit entscheidet!



Faszination Automobil:



Was macht die Faszination am Automobil nach mehr als 100 Jahren aus?

Ist es das Design, der Fahrspass, die Technik, die Freude, oder die Vorstellung, dass
nichts unmöglich ist?

Am Anfang meiner automobilen Rechergen im Jahre 2001 faszinierte die Technik der multi-
medialen Errungenschaften. CD-Wechsler, Farbdisplays, Fernsehanschluss, DVD-Filmerlebnisse,
alles neue Faziniationen der Serienproduktion zu einigermassen erschwinglichen Preisen.

Nur 6 Jahre später und 3jährigem Lifetest dann doch die Ernüchterung, dass auch hier die
Entwickler mit den kleinen und großen Problemen der IT-Technologie zu kämpfen haben.
Tankanzeigen, die einen vollen Tank simulieren obwohl in selbigem nur noch heisse Luft
zu finden ist, Navigationssysteme die einen bei Tempo 180 km/h auf einer 3spurigen Autobahn
nachts um halb 12 Uhr dazu zwingen wollen "jetzt bitte wenn möglich wenden", Display und
Lesekopffehler, die einen in den schieren Wahnsinn treiben, weil man gezwungen wird,
nur noch den Klassiksender hören zu müssen. So geht es unermüdlich weiter in der Hoffnung,
dass die Garantie schon für funktionierende Geräte sorgen wird.

Da lobe ich mir doch einige Sportwagenhersteller, die den automobilen Purismus praktizieren
und einem nur eine Tank- und Drehzahlanzeige als multimediale Höhepunkte spendieren. Den
Rest der Unterhaltung erledigt der großvolumige Motor und der Reifensound beim durchpflügen
landschaftlicher Strassen.



Zugegeben ganz so puristisch muss es dann doch nicht sein, aber ein so liebevoll
restauriertes und gepflegtes Stück Automobilgeschichte zieht mich mehr in den Bann,
als alle technologischen Höhepunkte neuzeitlicher Modelle.



Fazit: Als wahre Faszination bleibt also doch das Fahrerlebnis, das Ausreizen der Grenz-
bereiche und die Hoffnung, nicht auf die Tankanzeige sehen zu müssen.



Impressionen von der 62. IAA:
























































































                  Text und Fotos
© by schindler production September 2007
                                 IAA-Logo und Hallenplan
© by VDA e.V.
        (
Ausgewiesene Warenzeichen und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern)